Nicht mehr überlegen – machen!
Vertrauen in der Beratung ist meiner Meinung nach einer der wichtigsten Aspekte. Darum erzähle ich (natürlich nach Rücksprache mit dem Klienten) gerne aus meinem Arbeitsalltag, um neuen Kunden die Angst zu nehmen, den Button: „Termin buchen“, zu drücken. Denn wenn du schon lange überlegst, ist es höchste Eisenbahn. Aber lies selbst:
Die E-Mail
Es erreicht mich eine Mail von einer Person aus dem erweiterten Bekanntenkreis. Wir haben uns schon Jahre nicht mehr gesehen und ich freue mich über folgende Zeilen: „Würdest du mich auch beraten, obwohl wir uns irgendwie kennen?“
Die Chemie muss stimmen
Kurz darauf haben wir das Erstgespräch, das ich jedem meiner Kunden anbiete. Die Chemie muss stimmen, wenn man zusammen „arbeitet“. Dazu frage ich ein paar generell wichtige Sachen im Gespräch ab und er füllt mir einen umfangreichen Beratungsbogen aus, woraus ich im Nachgang das Angebot erstelle.
Zwei Wochen später arbeiten wir schon intensiv am neuen Weg. Alles ist ok bisher. Auf eine eher belanglose Frage bekomme ich plötzlich die Antwort: „Mh, nunja, also ich gehe ja jetzt schon seit 6 Wochen nicht mehr zur Arbeit.“
21, 22.. Stille…
Tausend Gedanken schießen mir durch den Kopf – hab ich nicht genau genug gefragt,.. warum erzählt er das erst jetzt.. wie lebt er mit dieser Situation… usw.
Tatsache ist, dass es tatsächlich vielen Menschen genau so geht.
Die Alltagsmühle dreht sich und dreht sich und dreht sich. Wann ist der beste Zeitpunkt, um selbst zu erkennen: „Es geht nicht mehr, mein Job macht mich kaputt.“
Wo ist deine persönliche Schmerzgrenze
Ich kann diese Frage nicht beantworten. Jeder hat für sich selber seine eigene, individuelle Schmerzgrenze. Aber Himmel – hör doch auf dich, deinen Bauch, deinen Körper.
Klar, ich verstehe auch jedes zögern. Der Rattenschwanz, der dran hängt, womöglich eine ganze Familie, eine ganze Existenz. Umso wichtiger ist es, sich frühzeitig Hilfe zu suchen, bevor man jeden Tag mit Bauchschmerzen zur Arbeit geht oder im schlimmsten Fall das Burn-out zuschlägt und man gar nichts mehr machen, bzw. einfach kein Geld mehr verdienen kann.
Hauptsache irgendein Job, ist oft die falsche Entscheidung
In diesem Fall ist es der Klassiker und der ist schnell analysiert. Mein Klient ist ein kreativer Kopf, voller Tatendrang, dazu ausgeglichen, mit einer Vision im Kopf und immer für die Sache. Grundsätzlich ein perfekter Arbeitnehmer. Leider ist er in der für ihn völlig falschen Abteilung gelandet und sein ICH, seine Kreativität, sein Enthusiasmus etwas zu bewegen, verkümmert seit Jahren in der Analyse eines Unternehmens.
Zahlen, Fakten, Leistungsdruck – jetzt geht`s nicht mehr.
Herrje.. Gott sei Dank hat er den Weg hierher gefunden und sich damals getraut mich anzuschreiben.Es war verdammt dringend Zeit den Jobwechsel durchzuziehen.
Heute, einige Monate später, hat er sein neues, eigenes Business aufgebaut und ist erfolgreich selbstständig! In seinem Metier, genau auf ihn zugeschnitten, mit allen Entfaltungsmöglichkeiten seiner Person. Privat und beruflich verknüpft. Der Seelenfrieden ist zurück, auch in der Partnerschaft.
Einfach ist es nicht – es gehört auch Mut dazu
Glaub` nicht, dass der Weg dahin ein leichter war. Wir haben intensiv und lange gearbeitet und einen Prozess in Gang gebracht, in dem auch harte Entscheidungen getroffen werden mussten. Für mich als Coach ist es wunderbar zu erkennen, dass wenn Entscheidungen getroffen wurden, es meinem Gegenüber danach immer besser geht. Der Druck ist weg. Die Konzentration, auf das was kommt und was wieder Spaß macht, ist da.
Es gibt kein Ausbrennen von dem was Spaß macht
Es fehlte nur jemand, der ihn in seiner, schon lange im Kopf vorhandenen Absicht, bestärkt und den Weg danach aufzeigt, denn grundsätzlich gibt es kein Ausbrennen von dem was Spaß macht!
Mein Reden! Deshalb winke ich immer wieder mit dem erhobenen Fähnchen: „Suche und finde den Job, der dir Spaß macht!“ Und sei dir sicher, man kann das im Vorfeld herausfinden. Wer als Jugendlicher früh anfängt seine Fühler auszustrecken, dazu etwas Berufsorientierung, Beratung und Praxis, der kann später ganz klar definieren, worauf er Lust hat und worauf nicht, denn genau das ist eben ungeheuer wichtig. Ach und das soll nicht heißen, daß du das Studierte oder Erlernte dein Leben lang machen sollst, im Gegenteil.
Veränderung ist etwas Wunderbares
Nimm offenen Türen und Möglichkeiten an, trau dich, auch in unbekanntem Gewässer zu fischen und schau, ob es zu dir passt!
Resümierend bin ich auf jeden Fall heute noch stolz und freue mich, dass es in oben beschriebenen Fall so gut und vor allem gesundheitlich ohne Beeinträchtigung gelaufen ist. Es hätte anders kommen können, wenn noch ein oder zwei Wochen ins Land gegangen wären.
Gibt es bei dir oder in deinem Umfeld ähnliche Verläufe? Schreibe mir gerne persönlich über info@deinbizz.de.
Achte auf dich, jeden Tag!
Bianca Schiffgens